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Helmholtz-Professuren für Werner Franke und Günther Schütz

Nr. 79 | 10.12.2007 | von (Koh)

"Wir freuen uns, dass zwei unserer international renommiertesten Wissenschaftler ihre Forschung bei uns fortsetzen können", sagt Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. "Die Helmholtz-Professuren für Seniorforscher sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die deutsche Forschung kann es sich nicht leisten, auf kreative Köpfe zu verzichten, die voller Schaffenskraft an strategisch wichtigen Themen weiterarbeiten wollen."

Das neue Förderinstrument der Helmholtz-Gemeinschaft ermöglicht, ausgezeichnete Wissenschaftler nach dem Erreichen des Rentenalters zunächst für weitere drei Jahre als Leiter von Arbeitsgruppen an einem Helmholtz-Zentrum zu halten. Damit soll auch verhindert werden, dass ältere Spitzenforscher aus Deutschland abwandern. "Brain drain" betrifft nicht nur den wissenschaftlichen Nachwuchs. In den letzten Jahren haben mehrere renommierte deutsche Seniorforscher nach ihrer Pensionierung Karrierechancen im Ausland ergriffen, um die geltenden starren Altersregelungen zu umgehen.

Professor Dr. Werner Franke leitet seit 1973 die Abteilung Zellbiologie im Deutschen Krebsforschungszentrum. Auf dem Gebiet der Proteine des Zytoskeletts - des Eiweißgerüsts, das jeder Zelle Form und Festigkeit verleiht - zählt er zu den weltweit führenden Wissenschaftlern. Die Proteinbestandteile des Zytoskeletts sind der Steckbrief jeder Zelle. In Krebszellen lassen sie daher Rückschlüsse auf das Ursprungsgewebe des Tumors und damit insbesondere auf den Ursprung einer Metastase zu. Frankes Arbeit hat zum Ziel, die molekularen Eigenschaften dieser Proteine für die Erkennung und Klassifikation von Tumorzellen nutzbar zu machen.

Professor Dr. Günther Schütz, seit 1980 Leiter der Abteilung Molekularbiologie im Deutschen Krebsforschungszentrum, genießt höchstes internationales Renommee auf dem Gebiet der Genregulation durch Steroidhormone. Diese Gruppe von Hormonen bindet an spezifische Rezeptoren, die als signalabhängige Transkriptionsfaktoren das Programm einer Zelle verändern. Das Ziel der Arbeit von Günther Schütz ist, die Rolle dieser Faktoren zu verstehen. An Mäusen, deren Gene für diese Transkriptionsfaktoren gezielt verändert wurden, lässt sich die Funktion der Steuerelemente untersuchen. Seine neueren Arbeiten haben zur Entwicklung von Modellen für Erkrankungen des Zentralen Nervensystems geführt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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