Nachwuchs-Klinische Kooperationseinheit Translationale Chirurgische Onkologie
Prof. Dr. Sebastian Schölch
In lokalisierten Stadien können die meisten soliden Tumoren durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Sobald sich die Krankheit jedoch auf entfernte Organe ausgebreitet hat, werden die Tumoren im Allgemeinen als systemische Krankheit angesehen und sind in den meisten Fällen nicht mehr heilbar.
Wenn Tumorzellen in den Blutkreislauf gelangen, ist eine systemische Ausbreitung die Folge. Im Kreislauf befindliche Tumorzellen werden als zirkulierende Tumorzellen (CTC) bezeichnet, einzelne Tumorzellen in entfernten Organen als disseminierte Tumorzellen (DTC). CTC und DTC sind das biologische Korrelat der Metastasierung und der Hauptgrund für krebsassoziierte Mortalität.
Unsere Gruppe erforscht die biologischen Eigenschaften von CTC und DTC sowie die Mechanismen, die es diesen Zellen ermöglichen, den komplexen Prozess der Metastasierung durchzuführen. Um diese Mechanismen zu untersuchen, verwenden wir Patientenproben sowie moderne präklinische Modelle wie gentechnisch veränderte Mausmodelle und 3D-Organoidkulturen. In der Vergangenheit konnten wir differentiell regulierte Oberflächenproteine auf CTC identifizieren, die es diesen Zellen ermöglichen, im Blutkreislauf dem Immunsystem zu entgehen. Eines unserer zukünftigen Ziele ist die Identifizierung therapeutisch adressierbarer Ziele auf CTC, um Wirkstoffe zu entwickeln, die die metastatische Ausbreitung solider Tumoren verhindern könnten.