Abteilung Molekulare Neurobiologie
Prof. Dr. Ana Martin-Villalba
Der Schwerpunkt der Forschung unserer Gruppe lag in den letzten Jahren auf der Entschlüsselung der komplexen Rolle von CD95 im zentralen Nervensystem. Insbesondere haben wir entdeckt, dass der CD95-Signalweg in neuronalen, Immun- und Tumorzellen unterschiedliche Aufgaben übernimmt. CD95 ist einer der Hauptauslöser für Zellmigration und Invasion, wodurch die Rekrutierung von Immunzellen sowie die Progression von Tumoren gesteuert werden. Darüber hinaus spielt CD95 eine entscheidende Rolle beim Überleben von Stammzellen und deren Differenzierung in verschiedene Linien.
Unser aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der weitergehenden Analyse der Rolle von CD95 in der Homöostase von Stammzellen und der Reaktion auf Verletzungen sowie der Untersuchung von CD95-induzierten Entzündungsreaktionen in neurodegenerativen Krankheiten wie z.B. Morbus Parkinson sowie Autoimmunkrankheiten. Weiterhin untersuchen wir die Rolle von CD95 in Krebsstammzellen, welche aus Glioblastom- und Pankreasadenokarzinom-Gewebe isoliert wurden. Um die dem CD95-Signalweg zugrundeliegende Biologie eingehend zu untersuchen, kombinieren wir sowohl biochemische und moderne Genomanalyse-Methoden, als auch zellbiologische und genetische Ansätze in humanen Zellen und in verschiedenen Mausmodellen.
Adulte Stammzellen sind in jedem Organ vorzufinden und spielen eine entscheidende Rolle bei der Gewebehomöostase und der Reaktion auf Verletzungen. Immer mehr Moleküle, die bekannterweise für die Regulation der Stammzellhomöostase verantwortlich sind, werden auch als wichtige Faktoren für die axonale Regeneration entdeckt, und umgekehrt. Der zukünftige Schwerpunkt unserer Forschung liegt in der Untersuchung dieser Abläufe auf molekularer Ebene mit speziellem Augenmerk auf der Rolle des CD95- und Wnt-Signalweges und der RNA-Translation sowie dem RNA-Abbau. Ferner untersuchen wir den Einfluss des Immunsystems auf diese Prozesse. Abweichungen vom „Standardprogramm“ zur Kontrolle von Proliferation, Erhaltung und Differenzierung von Stammzellen bilden die Grundlage für die Entstehung von Tumoren. Darüber hinaus fördert die Interaktion des Immunsystems mit dem Tumor dessen Entwicklung und Wachstum. Erkenntnisse aus der Erforschung adulter Stammzellen werden auf die Analyse von humanen Krebsstammzellen übertragen und in Glioblastom- sowie Pankreasadenokarzinom-Mausmodellen weiterverfolgt. Unser Forschungsinteresse richtet sich auf die Identifizierung von molekularen Mechanismen, die in der Stammzellbiologie entscheidend an der axonalen Regeneration, an der Tumorinitiation sowie -progression beteiligt sind.
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