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Impfung gegen Krebs

Krebsprävention fängt bereits im Kindesalter an: Durch die Hepatitis-B-Impfung für Neugeborene kann das Risiko für Leberkrebs gesenkt werden. Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die für Kinder ab 9 Jahren empfohlen wird, senkt im Erwachsenenalter nicht nur das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, sondern bietet z. B. auch Schutz vor Penis- und Analkrebs sowie Krebs im Mund-Rachenraum. Zudem können HP-Viren im Intimbereich Feigwarzen auslösen. Daher sollten sich Mädchen UND Jungen durch eine Impfung gegen HPV schützen.

Impfquote

Die ersten Impfstoffe gegen HPV stehen seit 2006 zur Verfügung. Die Impfung setzt sich in Deutschland allerdings bisher zögerlich durch, ein flächendeckender Schutz ist nicht gegeben.
© DKFZ/D. Anders

Allein in Deutschland erkrankten 2018 rund 7.700 Menschen an HPV-bedingtem Krebs. Impfstoffe gegen das Virus stehen bereits seit 2006 zur Verfügung, und die Ständige Impfkommission (STIKO) hat die Impfung 2007 für Mädchen empfohlen. Dennoch sind in Deutschland gerade einmal rund 45 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig geimpft. Ein flächendeckender Schutz erfordert jedoch eine Durchimpfungsrate von mindestens 70 Prozent. Seit 2018 empfiehlt die STIKO die Impfung auch für Jungen. Tatsächlich ist die Impfquote bei Jungen aber noch einmal deutlich niedriger als bei Mädchen.

Die Nationale Krebspräventionswoche lenkt daher das Augenmerk in diesem Jahr besonders auf die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV).

Infektion mit HPV

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer können sich durch intimen Hautkontakt, beispielweise beim Geschlechtsverkehr, mit dem Humanen Papillomvirus infizieren. Eine Infektion verläuft meist unbemerkt und klingt oft von selbst wieder ab. HP-Viren können langfristig aber auch zu Zellveränderungen und in manchen Fällen zu Krebs führen Aufgrund ihrer Fähigkeit, bei beiden Geschlechtern Krebs auszulösen, werden derzeit 12 der mehr als 200 bekannten HPV-Varianten als Hochrisiko-Typen eingestuft. Bei Frauen sind in mehr als 99 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs Hochrisiko-HPV-Typen im Tumorgewebe nachweisbar.

Die Impfung

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomviren für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die aktuelle HPV-Impfempfehlung sieht grundsätzlich ein Impfschema mit zwei Dosen im Abstand von mindestens 5 und höchstens 13 Monaten bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren vor. Auch spätere Nachholimpfungen sind möglich. Ab einem Alter über 14 Jahren ist ein Drei-Dosen-Impfschema erforderlich. Die Kosten für die Impfungen von Kindern zwischen 9 und 14 Jahren sowie für Nachholimpfungen bis zum 18. Geburtstag übernehmen die Krankenkassen.

Die HPV-Impfung kann zum Beispiel von der Kinder- und Jugendärztin bzw. dem Kinder- und Jugendarzt durchgeführt werden. Auch Ärztinnen oder Ärzte der Allgemein- oder Inneren Medizin sowie Gynäkologinnen und Gynäkologen bieten die Impfung an.

© Stabsstelle Krebsprävention/DKFZ

Impfschutz

Studien haben ergeben, dass der Impfschutz bis zu neun Jahre anhält. Aufgrund der kurzen Zeit seit Einführung der HPV-Impfung liegen noch keine konkreteren Zahlen zur Dauer der Schutzwirkung vor. Es ist aber davon auszugehen, dass der Impfschutzs wesentlich länger anhält.

Forschung

Harald zur Hausen
© DKFZ

Den Grundstein für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen HPV und damit vor allem gegen Gebärmutterhalskrebs legte der ehemalige Wissenschaftliche Vorstand und Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums Harald zur Hausen. Dem Virologen gelang in den 1980er Jahren der Beweis, dass bestimmte HPV-Typen Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Für diese Entdeckung wurde er 2008 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

© www.scientificanimations.com/wiki-images

Die Ergebnisse jahrelanger HPV-Forschung haben zuletzt auch die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs verbessert. Seit Januar 2020 können sich Frauen ab 35 Jahren im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung alle drei Jahre auf bestehende HPV-Infektionen testen lassen. Ein positives Ergebnis deutet auf ein erhöhtes Risiko hin und betroffene Frauen werden engmaschiger ärztlich betreut

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