Arbeitsgruppe GMP & T-Zelltherapie
Prof. Dr. Stefan Eichmüller
Die Immuntherapie von Krebserkrankungen steht derzeit stark im öffentlichen Interesse, da neuere Therapie-Konzepte, insbesondere die Hemmung von sogenannten „Checkpoint Inhibitoren“, zu beeindruckenden Erfolgen in der klinischen Anwendung geführt haben. Durch diese Behandlungskonzepte werden letztlich T-Zellen des Immunsystems in die Lage versetzt, Tumorzellen spezifisch zu zerstören. Die Arbeitsgruppe „GMP & T-Zell-Therapie“ beschäftigt sich mit der T-Zell-vermittelten Tumor-Abwehr und erarbeitet Konzepte für deren praktische Anwendung in der Klinik. Das Hauptaugenmerk unserer Arbeiten ist hierbei auf die Funktion der T-Zellen und Tumor-assoziierten Makrophagen (TAMs) bei der Tumorabstoßung von Melanomen und Brusttumoren sowie auf die an diesen Prozessen beteiligten miRNAs gerichtet. In diesem Zusammenhang untersuchen wir auch die Effekte verschiedener therapeutischer Bestrahlungsmodalitäten auf die T-Zell-vermittelte Tumorabwehr und die damit einher gehenden, sogenannten „abscopalen Effekte“. Im präklinischen Bereich stehen das maligne Melanom und das Mammakarzinom im Zentrum unserer Arbeiten. Dabei erforschen wir anhand von murinen bzw. humanisierten Tumormodellen (a) welche Antigene bzw. Epitope durch Tumor-spezifische T-Zellen erkannt werden, (b) welche Funktionen dabei von verschiedenen T-Zell-Populationen und Makrophagen wahrgenommen werden und (c) welche inhibierenden bzw. aktivierenden Faktoren die immunologische Tumorabwehr beeinflussen. Für die Entwicklung innovativer Strategien, die das körpereigene Immunsystem dazu befähigen, Tumorzellen innerhalb des eigenen Organismus effektiv zu eliminieren, erproben wir gegenwärtig die Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen in Kombination mit der Gabe von Antikörpern gegen immunologische Checkpoint-Moleküle (PD-L1, CTLA-4) im präklinischen Mausmodell. Die Übertragung innovativer immuntherapeutischer Behandlungskonzepte aus der Forschung in die klinische Praxis ist ein wesentliches Ziel der tumorimmunologisch ausgerichteten Forschungsbereiche am Wissenschaftsstandort Heidelberg. Die GMP-Einheit „Zelluläre Therapie“ verfügt hier über mehrjährige Erfahrung in der Etablierung GMP-gerechter Aufarbeitungsverfahren und hat die Herstellungserlaubnis für die Generierung von ex vivo expandierten T-Zelllinien für den adoptiven Transfer erworben. „GMP“ bedeutet "good manufacturing practice" und beinhaltet strenge Regeln zu Herstellung von Therapeutika gemäß Arzneimittelgesetz. Diese Regeln schreiben unter anderem die Durchführung sämtlicher Tätigkeiten nach genau vorgegebenen Herstellungsvorschriften (SOPs), die ausschließliche Verwendung zertifizierter Materialien und das Arbeiten in einem streng überwachten Laboratorium (Reinraum) vor. Weitergehende Informationen zu unseren GMP-Aktivitäten finden sich auf den korrespondierenden Webseiten.