HPV-Impfung
schützt vor Krebs
Humane Papillomviren (HPV) können verschiedene Krebsarten auslösen, insbesondere Gebärmutterhalskrebs, aber auch Krebserkrankungen in Mund- und Rachenraum, im Darmausgang und im männlichen Genitalbereich. Daher sind Frauen und Männer gleichermaßen gefährdet. Dass HPV verschiedene Krebsarten auslösen können, entdeckte der Nobelpreisträger und langjährige DKFZ-Vorstandsvorsitzende Harald zur Hausen Anfang der 1980er Jahre. Er ist damit Wegbereiter der HPV-Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Zu den humanen Papillomviren gehören über 200 verschiedene Virustypen; dabei handelt es sich um DNA-Viren, die Zellen der Haut und verschiedener Schleimhäute befallen. Diese Viren werden in Hochrisiko- (z. B. HPV-Typen 16 und 18) und Niedrigrisiko-HPV-Typen (z. B. HPV-Typen 6 und 11) unterteilt. HPV-Infektionen zählen zu den häufigsten ansteckenden Infektionen weltweit: Etwa 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV.
HPV werden überwiegend sexuell übertragen. Häufig verläuft die Infektion ohne erkennbare Symptome, aber in etwa 10 Prozent der Fälle bleibt die Infektion dauerhaft bestehen und kann verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Vulva- und Vaginalkrebs, Peniskrebs, Analkrebs sowie Mund- und Rachenkrebs verursachen. Daher sind nicht nur Frauen von HPV-Infektionen und deren Folgen betroffen, sondern auch Männer: Etwa ein Fünftel der Krebserkrankungen, die mit HPV in Zusammenhang stehen, entfällt auf Männer.
Schätzungen zufolge sind in Deutschland jedes Jahr insgesamt rund 7.700 Krebsneuerkrankungen auf HPV zurückzuführen. Gebärmutterhalskrebs wird am häufigsten bei Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren diagnostiziert. Fünf Jahre nach der Diagnose leben nur 69 von 100 Gebärmutterhalskrebs Patientinnen. In Deutschland sterben jedes Jahr rund 1.500 Frauen daran.
Weitere Informationen zur HPV-Impfung gibt es im Factsheet der Stabsstelle Krebsprävention (PDF).
3 Fragen an... Dr. Nobila Ouédraogo, Stabsstelle Krebsprävention
Dr. Nobila Ouédraogo beantwortet Fragen zur HPV-Impfung.
Stimmt's? Faktencheck zu HPV
Weitere Informationen
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- Wanderausstellung „HPV hat viele Gesichter"
- Informationen zur Krebsprävention der Stabsstelle Krebsprävention
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- Factsheet zur HPV-Impfung
- Interview mit Nobelpreisträger Harald zur Hausen zur Impfung gegen HPV | einblick 2.2016