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Weniger Krebserkrankungen bei AIDS – aber keine Entwarnung

Trotz hochwirksamer Therapien beeinträchtigen auch heute noch zahlreiche gesundheitliche Probleme das Leben von HIV-Infizierten. Zumindest bei einer gesundheitlichen Frage gibt es jedoch gute Nachrichten. Die für eine AIDS-Erkrankung charakteristischen Krebserkrankungen sind seltener geworden, allen voran das Kaposi-Sarkom der Haut.

Grund ist vermutlich die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) und in der Folge eine verbesserte Immunfunktion trotz der Infektion mit dem Immunschwäche-Virus HIV. Seit den 1990er Jahren ist es so gelungen, Lebenserwartung und Lebensqualität von HIV-Infizierten extrem zu verbessern. Doch trotz dieses großen Erfolgs treten nach wie vor einige Krebsarten bei Infizierten und insbesondere bei Patienten, bei denen die Krankheit (AIDS) voll ausgebrochen ist, überdurchschnittlich häufig auf. Gerade weil die Lebenserwartung von HIV-Infizierten gestiegen ist, steigt auch ihr Krebsrisiko mit dem Alter, genau wie bei Nichtinfizierten.

Erkrankt ein HIV-positiver Patient an Krebs, kann zudem seine Behandlung erschwert sein – insbesondere dann, wenn sich die Krebstherapie auf das Immunsystem auswirkt. Auch Wechselwirkungen zwischen der weiter notwendigen HAART und einzelnen Krebsmedikamenten sind nicht ausgeschlossen.

Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung sind deshalb für HIV-Positive besonders wichtig. Schutz vor einzelnen Krebserkrankungen bieten etwa Impfungen gegen Hepatitisviren, die an der Entstehung von Leberkrebs beteiligt sind, und gegen Humane Papillomviren (HPV). Diese Viren können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs und bei Frauen wie Männern weitere Krebsarten an Schleimhäuten auslösen. Je nach Immunstatus und allgemeiner gesundheitlicher Situation kann es sich auch lohnen, gemeinsam mit den behandelnden Ärzten über individuelle angepasste Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung zu sprechen.

Bei Fragen zum Thema HIV-Infektion und Krebs ist der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums eine verlässliche Informationsquelle – täglich und individuell.

 

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Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.