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Frauenquote für die Wissenschaft?

Hochkarätig besetzte Tagung im Deutschen Krebsforschungszentrum

Nr. 55 | 23.11.2015 | von Sel

Mehr Frauen für wissenschaftliche Führungspositionen zu gewinnen – vor dieser Herausforderung stehen zurzeit die meisten Forschungseinrichtungen in Deutschland. Ob und wie das gelingen kann, und welche Rolle die Einführung einer „Frauenquote“ dabei spielen könnte, will die Tagung „Quote, Quark(s) und Qualität“ herausfinden. Sie findet am 26. und 27. November 2015 im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg statt und wird organisiert vom Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft.

© dkfz.de

Bei der zweitägigen Veranstaltung stellen ausgewählte Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft bzw. Medizin ihre verschiedenen Sichtweisen zum Thema vor. So hält Burkhard Schwenker, ehemaliger Chef von Roland Berger Strategy Consultants, die Quote für unverzichtbar, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen einen systematischen Schritt nach vorne zu bringen. Auch Gabriele Kaczmarczyk von der Charité in Berlin fordert mit ihrem Verein „ProQuote“ die Frauen per Quote an die Spitze zu bringen. Der Soziologe Stefan Hirschauer sieht Quoten dagegen als „Verzweiflungstat der wissenschaftlichen Frauenförderung“ mit der Gefahr von „sexistischen Nebenwirkungen“. Spannend dürfte auch der Vortrag von Curt Rice werden, der sich selbst als „sexist man“ beschreibt. Rice ist der erste Amerikaner, der an der Spitze einer norwegischen Universität steht und er hat sich intensiv mit „gender“-Fragen auseinander gesetzt.

Karin Greulich-Bode, die Gleichstellungsbeauftragte im DKFZ und Organisatorin der Tagung, sieht das größte biomedizinische Forschungszentrum Deutschlands als idealen Austragungsort der Debatte: „Im DKFZ arbeiten zum großen Teil Biologen und Mediziner, also genau die Disziplinen, bei denen Frauen unter den Studienabsolventen bei weitem überwiegen. Trotzdem sind weibliche Arbeitsgruppen- und Abteilungsleiter deutlich unterrepräsentiert. Wir sind gespannt auf Erfahrungsberichte aus Ländern, die bereits eine Frauenquote in der Forschung eingeführt haben, wie die USA oder Norwegen. Mit Interesse erwarten wir auch Lösungsansätze anderer Branchen zum Thema „Quote“.

„Es muss uns gelingen, gemeinsam die Hindernisse zu überwinden, die talentierten und motivierten Frauen den Weg in Führungspositionen verstellen“, beschreibt Michael Boutros, kommissarischer wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des DKFZ, das wichtigste Ziel der Tagung.

Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen.

Programm unter http://www.dkfz.de/de/akfifz/programm.html.

Bei Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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