Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

MicroRNA lässt Energiestoffwechsel entgleisen

Nr. 07c2 | 10.02.2015 | von Koh

Eine erhöhte Konzentration an Glukokortikoid-Hormonen im Blut führt zu Störungen des Energiestoffwechsels. Für den entgleisenden Blutfettspiegel ist ein microRNA-Molekül in den Leberzellen verantwortlich. Dies entdeckten Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, der Universität und dem Universitätsklinikum Heidelberg. Die Forscher konnten zeigen, dass eine Blockade des microRNA-Moleküls den Stoffwechsel normalisieren kann.

Cortisol-Molekül
© Jynto, Wikimedia Commons

Glukokortikoid-Hormone, dazu zählt etwa das bekannte Kortisol, regulieren zahlreiche wichtige Körperfunktionen, darunter auch den Energiestoffwechsel: Sie funktionieren als Gegenspieler des Insulins, lassen den Blutzucker steigen, beschleunigen die Leberverfettung und treiben den Blutfettspiegel in die Höhe.

Ein Mangel oder ein Überschuss an Glukokortikoid-Hormonen führt zu schweren Krankheitsbildern wie dem Addison- oder dem Cushing-Syndrom und kann auch zu bestimmten Symptomen des Metabolischen Syndroms, wie etwa Fettleibigkeit und Insulinresistenz, beitragen. Solche Stoffwechselstörungen können auch bei langanhaltender hochdosierter Behandlung mit Kortison (= synthetisches Kortisol) auftreten.

„Glukokortikoid-Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Energiestoffwechsels, die wir aber noch nicht ganz verstanden haben“, sagt Prof. Dr. Stephan Herzig. „Wir wollten nun wissen, wie es bei Stoffwechselstörungen, die durch einen Glukokortikoid-Hormon-Überschuss gekennzeichnet sind, tatsächlich zum Entgleisen der Blutzucker- und Blutfettspiegel kommt. Uns interessiert der molekulare Mechanismus, der dahinter steckt“, erläutert der Stoffwechselexperte, der eine Brückenabteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Universität Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg leitet.

In den letzten Jahren hatten Wissenschaftler Hinweise darauf gefunden, dass so genannte Micro-RNAs wichtige Funktionen bei der Stoffwechselkontrolle ausüben können. MicroRNAs sind Abschriften winziger Abschnitte des Genoms, in der Regel nur knapp über zwanzig Bausteine lang. Sie dienen nicht der Proteinproduktion, sondern regulieren eine Vielzahl von Prozessen der Zelle, wie man seit rund zwanzig Jahren zunehmend erkennt.

Herzigs Team untersuchte daher, ob in Leberzellen von Mäusen mit einem gestörten Energiestoffwechsel bestimmte microRNAs besonders auffallen.

Die Forscher verglichen dazu Leberzellen von diabetischen Mäusen, die einen erhöhten Glukokortikoid-Hormonspiegel aufwiesen, mit Zellen gesunder Tiere. Die diabetischen Tiere produzierten auffällig viel von einer microRNA mit der Bezeichnung miR-379. Schalteten die Forscher miR-379 in der Leber der kranken Mäuse aus, so normalisierte sich der zuvor drastisch erhöhte Blutfettspiegel der Tiere.

Ob miR-379 auch eine Bedeutung für den Fettstoffwechsel beim Menschen hat, untersuchten die Wissenschaftler an Gewebeproben von 70 Personen. Schlanke Menschen wiesen niedrigere miR-379 im Lebergewebe auf als fettleibige. Je höher die miR-379-Konzentrationen, desto höhere Blutfettspiegel hatten die Betroffenen.

„Wir konnten hier erstmalig zeigen, dass die Glukokortikoid-Hormon-gesteuerte miR-379 eine entscheidende Kontrollinstanz für Störungen des Fett- und Zuckerstoffwechsels ist“, sagt Stephan Herzig. „Damit haben wir gleichzeitig eine Möglichkeit entdeckt, diesem unheilvollen Prozess entgegenzusteuern: Mit einem Wirkstoff, der miR-379 ausschaltet, lässt sich der Energiestoffwechsel möglicherweise normalisieren. Es sind heute bereits Methoden verfügbar, um microRNAs mit der so genannten Antisense-Technologie ausschalten. Daher könnte es in überschaubarer Zeit gelingen, einen solchen Wirkstoff zu entwickeln.“

Roldan M de Guia, Adam J Rose, Anke Sommerfeld, Oksana Seibert, Daniela Strzoda, Annika Zota, Yvonne Feuchter, Anja Krones-Herzig, Tjeerd Sijmonsma, Milen Kirilov, Carsten Sticht, Norbert Gretz, Geesje Dallinga-Thie, Sven Diederichs, Nora Klöting, Matthias Blüher, Mauricio Berriel Diaz und Stephan Herzig: MicroRNA-379 couples glucocorticoid hormones to dysfunctional lipid homeostasis. EMBO Journal 2014, DOI: 10.15252/embj.201490464 

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS