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Fettstoffwechsel aus dem Gleichgewicht: Nachwuchswissenschaftlerin im Deutschen Krebsforschungszentrum mehrfach ausgezeichnet

Nr. 28 | 08.05.2013 | von CK/Sel

Die Molekularbiologin Dr. Maria Rohm erforscht den Fettabbau im menschlichen Körper und hat dafür gleich zwei hochkarätige Auszeichnungen erhalten: den mit 10.000 Euro dotierten Novartis-Preis "Junge Endokrinologie" der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und den mit 7.500 Euro prämierten Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft, gestiftet von Sanofi-Aventis Deutschland. Maria Rohm untersucht im Deutschen Krebsforschungszentrum die molekularen Grundlagen eines aus dem Gleichgewicht geratenen Fettstoffwechsels.

Dr. Maria Rohm
© dkfz.de

Ein funktionierender Fettstoffwechsel sorgt dafür, dass der Körper überschüssige Nährstoffe umwandelt und zumeist als Lipide in den Fettzellen speichert. Die Lipide dienen dem Körper als Energiereserve. Benötigt der Organismus mehr Energie als er über die Nahrung aufnehmen kann, baut er die Reserven wieder ab, um Organe und Muskeln mit Energie zu versorgen. Ist dieser Fettstoffwechsel gestört, kann das die Ursache für viele Krankheiten wie Übergewicht, Adipositas und Diabetes sein.

Ein zentrales Element im Fettstoffwechsel ist TBLR1. Das Schaltermolekül fördert den Fettabbau. In ihrer Doktorarbeit untersuchte Maria Rohm speziell gezüchtete Mäuse, deren Fettzellen kein TBLR1 bilden konnten. Sie entdeckte, dass die Mäuse ohne das Molekül tatsächlich Übergewicht und Diabetes entwickelten. Weiterhin untersuchte sie das Fettgewebe von normal- und übergewichtigen Personen. Dabei fand sie heraus, dass es bei Übergewichtigen weniger TBLR1 enthielt als bei Normalgewichtigen. „Das bestärkt unsere Vermutung, dass ein Mangel an TBLR1 auch beim Menschen zu Übergewicht führt“, sagt Maria Rohm. „Da Übergewicht das Krebsrisiko erhöht, wollen wir jetzt testen, inwieweit sich ein TBLR1-Mangel auf das Tumorwachstum bei Mäusen auswirkt.“

Der Novartis-Preis „Junge Endokrinologie“ der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie ehrt jährlich junge Wissenschaftler für ihre hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Hormonforschung. Die Preisverleihung fand bereits am 14. März 2013 in Düsseldorf statt. Der Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft prämiert hervorragende Dissertationen im Bereich der Diabetologie. Er wird von Sanofi-Aventis Deutschland gestiftet und ist größtenteils für einen auswärtigen Forschungsaufenthalt bestimmt. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr am 9. Mai in Leipzig verliehen.

Ein Bild von Maria Rohm steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2013/images/Rohm.jpg

(Quelle: privat)

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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