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Viren fördern UV-bedingten Hautkrebs

Nr. 39 | 18.07.2011 | von (Koh)

Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der International Agency for Research on Cancer in Lyon entdeckten, dass bestimmte humane Papillomviren die Haut von Mäusen lichtempfindlich machen. Damit tragen die Erreger ursächlich zur Entstehung von weißem Hautkrebs bei.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von humanen Papillomviren. Quelle: Prof. Hanswalter Zentgraf, Deutsches Krebsforschungszentrum
© dkfz.de

Unser sonnenhungriges Freizeitverhalten wie Reisen in südliche Länder, Sonnenbaden oder ausgedehnte Outdoor-Aktivitäten fördert die Entstehung von weißem Hautkrebs (Spinaliome und Basaliome). Doch Experten bezweifeln, dass UV-Licht allein für die Krebsentstehung verantwortlich ist: In den letzten Jahren hatten Ärzte beobachtet, dass Empfänger von Organtransplantaten, deren Immunsystem dauerhaft durch Medikamente gedämpft wird, bis zu hundertmal häufiger an weißem Hautkrebs erkranken als die Normalbevölkerung. „Das legt nahe, dass auch ein infektiöser Erreger an der Krebsentstehung beteiligt ist“, sagt der Virologe Lutz Gissmann aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum.

Diese Vermutung wurde durch die Beobachtung untermauert, dass bestimmte humane Papillomviren (HPV) Hautveränderungen hervorrufen, die zu weißem Hautkrebs entarten können. Außerdem wurde in weißen Hautkrebszellen das Erbgut dieser Viren entdeckt. Gemeinsam mit Massimo Tommasino von der International Agency for Research on Cancer in Lyon untersuchten Wissenschafter um Lutz Gissmann und Daniele Viarisio nun, ob Papillomviren tatsächlich eine ursächliche Rolle beider Krebsentstehung spielen oder nur als zufällige „Begleiterscheinung“ auftreten.

Bei den unter Verdacht stehenden Viren handelt es sich um Erreger der so genannten „beta-HPV“-Gruppe. Es sind nahe Verwandte von HPV16 und 18, die Harald zur Hausen und seine Mitarbeiter bereits in den 1980er Jahren als Ursache für den Gebärmutterhalskrebs entdeckt hatte. Für diese Entdeckung erhielt zur Hausen 2008 den Nobelpreis für Medizin.

HPV sind außerordentlich gut erforscht. So ist es bekannt, dass die beiden Virusgene E6 und E7 dafür verantwortlich sind, dass infizierte Zellen zu Krebs entarten. Das Forscherteam aus Heidelberg und Lyon wählte daher diese beiden Gene der beta-Papillomviren aus, um sie mit gentechnischen Methoden in Hautzellen von Mäusen einzubringen und so eine chronische Virusinfektion zu imitieren.

Die obere Hautschicht (Epidermis) der genveränderten Tiere wucherte stärker als die ihrer normalen Artgenossen, jedoch bildeten sich keine Tumoren. Setzten die Forscher die genveränderten Tiere jedoch UV-Strahlung aus, so bildete ihre Haut so genannte aktinische Keratosen („Lichtschwielen“), die als Vorstufen der bösartigen Plattenepithelkarzinome (Spinaliome) gelten. Nach einiger Zeit entstand bei einem Teil der Mäuse aus den Vorstufen tatsächlich weißer Hautkrebs. Kontrolltiere dagegen zeigten bei der gleichen UV-Dosis keinerlei Hautveränderungen.

„Offensichtlich machen die beta-Papillomviren die Hautzellen anfälliger für schädliche UV-Strahlung und sind damit ursächlich an der Krebsentstehung beteiligt“, erklärt Lutz Gissmann. „Mit diesem Wissen können wir nun überlegen, ob besonders gefährdete Personengruppen wie etwa Empfänger von Organtransplantaten durch eine Impfung gegen beta-Papillomviren vor Hautkrebs geschützt werden können.“ Gissmann war bereits maßgeblich an der Entwicklung der 2006 eingeführten Schutzimpfung gegen HPV16 und 18 beteiligt, die Frauen vor Gebärmutterhalskrebs schützen soll. „Aus den bisherigen Erfahrungen mit dieser Vakzine wissen wir, dass die Impfung gegen Infektionen mit Papillomviren schützt. So könnte auch ein Impfstoff gegen die beta-Papillomviren weißem Hautkrebs vorbeugen.“

Daniele Viarisio, Karin Mueller-Decker, Ulrich Kloz, Birgit Aengeneyndt, Annette Kopp-Schneider, Hermann-Josef Gröne, Tarik Gheit, Christa Flechtenmacher, Lutz Gissmann and Massimo Tommasino: E6 and E7 from beta HPV38 cooperate with ultraviolet light in the development of actinic keratosis-like lesions and squamous cell carcinoma in mice. PLoS Pathogen 2011, http://www.plospathogens.org/article/info:doi/10.1371/journal.ppat.1002125

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2011/images/HPV.jpg

Legende: Elektronenmikroskopische Aufnahme von humanen Papillomviren. Quelle: Prof. Hanswalter Zentgraf, Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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