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Krebs-Patienten optimal versorgen

Nr. 60 | 02.11.2010

Festakt zur Fertigstellung des Neubaus des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg

Prof. Wolfgang Wick, Gottfried Schaaf, Prof. Cornelia Ulrich, Prof. Jürgen Debus (hinten), Prof. Christof von Kalle, Stefan Behnisch, Dr. Philipp Rösler (v.l.n.r.) bei der Schlüsselübergabe
© dkfz.de

„Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen ist beispielgebend für die Versorgung krebskranker Menschen auf höchstem Niveau“, sagte Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler heute, am 2. November 2010, anlässlich des Festaktes zur Fertigstellung des Neubaus dieses Zentrums (NCT) in Heidelberg. Im NCT sind die interdisziplinäre medizinische Patientenversorgung und innovative Krebsforschung eng miteinander verzahnt.
Vielversprechende Forschungsergebnisse können so rasch in die klinische Praxis übertragen werden. Das NCT wird getragen vom Universitätsklinikum Heidelberg, der Thoraxklinik Heidelberg, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe. Die Deutsche Krebshilfe ist Bauherrin des neuen Gebäudes für das NCT, das sich auf dem Campus des Universitätsklinikums Heidelberg befindet.

„Unser Ziel ist es, dass Krebs-Patienten interdisziplinär und nach den neuesten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden“, betonte Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. In diesem Sinne hat die Organisation bereits 2007 ein Programm zur Förderung von „Onkologischen Spitzenzentren“ aufgelegt, in dessen Rahmen bundesweit 10 weitere Zentren unterstützt werden. Das NCT steht im Einklang mit diesem Förderschwerpunktprogramm.

„Das NCT ist das Eingangsportal für alle Tumorpatienten in Heidelberg. In seiner Tagesklinik ist die Chemotherapie an einem Ort zentralisiert“, erklärte Professor Dr. J. Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. In der Tumorambulanz des NCT finden interdisziplinäre Sprechstunden statt, in denen die Patienten von verschiedenen Spezialisten untersucht werden. Anschließend erstellt eine fachübergreifende Expertenrunde in der Tumorkonferenz einen qualitätsgesicherten Therapieplan nach den höchsten medizinischen und wissenschaftlichen Standards und den NCTBehandlungspfaden.

„Der Neubau des NCT bietet zudem den idealen Rahmen, um aktuelle Forschungsergebnisse in die Klinik zu übertragen“, sagte Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Mit den beiden starken Partnern, dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Universitätsklinikum Heidelberg,
sind hierfür die besten Voraussetzungen gegeben.“ „Die Patienten und Mitarbeiter des NCT sind der Deutschen Krebshilfe und den Architekten zutiefst dankbar, dass nach fünf Jahren intensiver Entwicklung des Zentrums jetzt eine so patientenfreundliche, kommunikative und einladende Umgebung zur Verfügung steht“, so Professor Dr. Christof von Kalle, Sprecher des NCT-Direktoriums. Die Nutzfläche des Neubaus beträgt 5.565 m2. Das von Behnisch Architekten entworfene Haus ist offen, freundlich und einladend. Es bietet Patienten, Besuchern und Mitarbeitern keine typische Krankenhausatmosphäre, sondern angenehme und Licht durchflutete Aufenthalts- und Arbeitsbereiche. Die Gesamtkosten für den Neubau betrugen 29 Millionen Euro.

In Deutschland erkranken jedes Jahr 450.000 Menschen neu an Krebs, 210.000 versterben jährlich an dieser Erkrankung. Den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist Ziel der Deutschen Krebshilfe, die seit über 36 Jahren als Bürgerinitiative im Kampf gegen den Krebs aktiv ist. Die gemeinnützige Organisation finanziert ihre Projekte ausschließlich aus Zuwendungen engagierter Bürger. Das Spendenkonto lautet: 82 82 82 bei der Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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