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DKFZ-Firmenausgründung "Mint Medical" erhält Hightech-Preis des Landes Baden-Württemberg

Nr. 36 | 08.06.2010 | von (fs)

Die Mint Medical GmbH, eine Firmenausgründung des Deutschen Krebsforschungszentrums, nahm heute den CyberOne-Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg entgegen. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und würdigt innovative Unternehmensideen, Geschäftsmethoden und Lösungen aus der Technologiebranche. Er wird einmal jährlich von der Wirtschaftsinitiative "Baden-Württemberg: Connected" verliehen.

Räumliche Darstellung eines Bauchspeicheldrüsentumors (hellgrün, in der Bildmitte) sowie benachbarter Organe und Blutgefäße. Das 3D-Bild wurde mit einer Software erstellt, die Wissenschaftler am DKFZ entwickelt haben, um medizinische Bilddaten besonders effizient und genau auszuwerten. (Quelle: Mint Medical GmbH)
© dkfz.de

Forscher der Abteilung „Medizinische und Biologische Informatik“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben die Mint Medical GmbH im März 2010 gegründet. Das DKFZ ist Miteigentümer des Unternehmens. Mint Medical entwickelt und vertreibt Software, die es Ärzten ermöglicht, medizinische Bilddaten besonders exakt und effizient zu analysieren. Es besteht eine starke Nachfrage nach solchen Software-Lösungen, denn moderne bildgebende Verfahren wie Computertomografie oder Magnetresonanztomografie liefern eine kaum überschaubare Fülle von Bilddaten aus dem Körperinnern. Diese Daten müssen optimal ausgewertet werden, um ein aussagekräftiges Bild zu erhalten – erst dann können die Ärzte den Patienten auch wirklich eine treffsichere Diagnose und damit eine optimale Therapie bieten.

Zu diesem Zweck entwickelt Mint Medical verschiedene Softwareprodukte. Der „Mint Lesion Analyzer“ erlaubt die Überwachung von Krebstherapien. Er ermöglicht Aussagen darüber, ob sich ein Tumor durch eine Therapie tatsächlich verkleinert hat. „Mint Liver“ ist ein Werkzeug, das die Diagnose und Therapie von Lebererkrankungen unterstützt. Es kann den Aufbau der Leber eines Patienten räumlich rekonstruieren und verschiedene chirurgische Eingriffe simulieren. So können die Ärzte vorab ermitteln, welcher Eingriff den größten Erfolg verspricht. Das mittelfristig geplante Produkt „Mint Nauris“ hilft bei Operationen an der Lunge. Es stellt bei endoskopischen Eingriffen die aktuelle Position des chirurgischen Instruments dar und zieht dafür dreidimensionale Bilddaten des Patienten heran.

Die Juroren des Technologiepreises CyberOne fanden das Unternehmen Mint Medical bei über 60 Bewerbern so überzeugend, dass sie ihm den CyberOne-Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg zugesprochen haben. Damit ist nicht nur die Auszeichnungssumme von 5000 Euro verbunden. Die Preisträger hatten auch die Möglichkeit, sich vor einer Jury aus Wirtschaft, Forschung und Finanzwirtschaft zu präsentieren und ihr Geschäftskonzept prüfen zu lassen. Außerdem sind sie nun Mitglied in Europas größtem Netzwerk der Technologiebranche.

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2010/images/pancreas-tumor.jpg
Bildunterschrift: Räumliche Darstellung eines Bauchspeicheldrüsentumors (hellgrün, in der Bildmitte) sowie benachbarter Organe und Blutgefäße. Das 3D-Bild wurde mit einer Software erstellt, die Wissenschaftler am DKFZ entwickelt haben, um medizinische Bilddaten besonders effizient und genau auszuwerten.
Bildquelle: Mint Medical GmbH

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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