Transatlantisches Austauschprogramm schafft bessere Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Das Deutsche Krebsforschungszentrum ruft gemeinsam mit dem amerikanischen National Cancer Institute (NCI) ein Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftler ins Leben. Das „DKFZ-NCI Fellowship Program in Cancer Research“ soll jungen Wissenschaftlern beider Institutionen ermöglichen, für bis zu vier Jahre an der jeweiligen Partnereinrichtung zu arbeiten und anschließend eigene Nachwuchsgruppen aufzubauen.
Das Abkommen für das Austauschprogramm unterzeichneten der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, Prof. Otmar D. Wiestler, und Dr. Joe Harford, Direktor des Office of International Affairs, NCI, am Donnerstag, 18. Februar 2010, in der US-Hauptstadt Washington. Das National Cancer Institute, Bethesda, Maryland, USA, koordiniert das National Cancer Program der amerikanischen Gesundheitsbehörden National Institutes of Health (NIH) und zählt weltweit zu den bedeutendsten Krebsforschungszentren.
„Krebs ist eine unendlich vielschichtige Familie von Erkrankungen und ein globales Problem, das wir nur mit gebündelten Kräften bewältigen können“, betonte Prof. Otmar D. Wiestler die Bedeutung der internationalen Vernetzung in der Krebsforschung. „Wissenschaft lebt vom Austausch. Gerade Nachwuchsforscher werfen häufig neue Fragestellungen auf, die umgesetzt, weiterentwickelt und diskutiert werden müssen, damit neues Wissen entstehen kann. Gleichzeitig wollen wir mit diesem Projekt die Zusammenarbeit zwischen DKFZ und NCI insgesamt vertiefen.“
Die erste Ausschreibung für das „DKFZ-NCI Fellowship Program in Cancer Research“ soll in den nächsten Monaten erfolgen. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt hierbei ist der Forschungsbereich „Stammzellen und Krebs“ (Stem Cells and Cancer).
Die Unterzeichnung des „DKFZ-NCI Fellowship Program in Cancer Research“ fand während einer Zeremonie statt, bei der Bundesforschungsministerin Annette Schavan gemeinsam mit dem deutschen Botschafter in den USA, Klaus Scharioth, und dem stellvertretenden Außenminister der USA, James B. Steinberg, ein Rahmenabkommen zur Verbesserung der Forschungszusammenarbeit beider Länder besiegelte. Ein gemeinsames Gremium, koordiniert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem State Department, soll die Umsetzung des Abkommens steuern. „Die Unterzeichnung zeigt, dass wir die Möglichkeiten der transatlantischen Zusammenarbeit noch konsequenter als bisher nutzen werden. Deutsche und amerikanische Forscher können gemeinsam Beiträge zu den wichtigen Fragen der Gegenwart und Zukunft leisten“, erklärte Schavan.
Ein Foto der Vertragsunterzeichnung steht im Internet zur Verfügung unter
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2010/images/DKFZ_NCI.JPG
Bildlegende:
Bei der Unterschrift: Dr. Joe Harford, Direktor des Office of International Affairs, NCI, und Prof. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. Stehend: Der deutsche Botschafter in den USA, Klaus Scharioth, und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.