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Schoko-Zigaretten sollen nicht verkauft werden

Deutsches Krebsforschungszentrum und Verbraucherzentrale Bundesverband fordern gesetzliches Verbot

Nr. 62 | 04.11.2008

Ein gesetzliches Verbot von Zigaretten aus Schokolade und anderen Süßwaren fordern das Deutsche Krebsforschungszentrum und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dies sei zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Rauchens notwendig. Krebsforscher und Verbraucherschützer erklären gemeinsam, dass die in Supermärkten, Kiosken und anderen Läden ohne Einschränkungen erhältlichen Kinderzigaretten eine Gefahr für die junge Generation sind.

Zigarettenähnliche Süßwaren sind bereits in einigen anderen europäischen Ländern gesetzlich verboten, unter anderem in Großbritannien, Finnland, Norwegen oder Irland. Auch Deutschland ist zum Handeln verpflichtet: Denn ein Verbot von Kinderzigaretten ist im Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakgebrauchs enthalten, das Deutschland unterzeichnet und ratifiziert hat. Artikel 16, Absatz 1c des Übereinkommens fordert ein "Verbot der Herstellung und des Verkaufs von Süßigkeiten, Snacks, Spielzeug oder sonstigen Gegenständen in der Form von Tabakerzeugnissen, die Minderjährige ansprechen". Das Deutsche Krebsforschungszentrum und der Verbraucherzentrale Bundesverband halten die gesetzliche Umsetzung dieses Artikels für einen wichtigen Beitrag in der Prävention des Rauchens von Kindern und Jugendlichen. Denn nur ein gesetzliches Verbot ermöglicht Rechtssicherheit, freiwillige Vereinbarungen sind dagegen lückenhaft, nicht praktikabel und somit folgenlos.

Bereits Kinder lernen durch den Konsum und das Spielen mit zigarettenähnlichen Süßwaren, das Rauchen als normales Verhalten und harmloses Vergnügen anzusehen. So besteht ein Zusammenhang zwischen Schokoladenzigaretten und der späteren Aufnahme des Rauchens. Der Konsum von Schokoladenzigaretten in der Kindheit verdoppelt das Risiko, später zum Raucher zu werden. Dies ergab eine US-amerikanische Repräsentativbefragung an fast 26.000 Erwachsenen aus den Jahren 2005/2006. Weitere Informationen dazu enthält die Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums "Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland - leichter Einstieg, schwerer Ausstieg". Das Dokument lässt sich unter http://www.tabakkontrolle.de (unter "Publikationen") herunterladen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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