Referenzdaten zur Lebensqualität in Deutschland für Studien mit Krebspatienten
Eine Krebsdiagnose stellt ein einschneidendes Erlebnis für die Betroffenen dar. Die Erkrankung und die damit verbundene Therapie, wie z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung, kann zu verschiedenen körperlichen, psychischen und sozialen Problemen führen. Diese Probleme können eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten und Patientinnen nach sich ziehen.
Um diese möglichen Beeinträchtigungen festzustellen, werden spezielle Lebensqualitätsfragebögen eingesetzt. Die Angaben von Krebspatienten aus diesen Fragebögen werden mit den Angaben der deutschen Allgemeinbevölkerung verglichen, um mögliche Unterschiede in der Lebensqualität dieser beiden Gruppen festzustellen. Für diesen Vergleich ist es wichtig, möglichst aktuelle Angaben zu verwenden, da sich die Lebensqualität über die Zeit in Deutschland verändern kann.
Ziele der Studie
Hierfür wurde die LinDe-Studie (Lebensqualität in Deutschland – Referenzdaten für Studien mit Krebspatienten) vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ins Leben gerufen. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit TNS Infratest/Kantar Health durchgeführt und von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Die Ziele der Studie sind
1) die Lebensqualität in Deutschland zu bestimmen,
2) die Lebensqualität der deutschen Allgemeinbevölkerung mit der von Krebspatienten und –patientinnen zu vergleichen,
3) Einflussfaktoren zu identifizieren, die sich negativ oder positiv auf die Lebensqualität auswirken können, und
4) die erhobenen Daten in anonymer Form der Wissenschaft für weitere Studien zur Verfügung zu stellen.
Mit Hilfe der in anonymisierter Form erfassten Daten können mögliche Beeinträchtigungen von Krebspatienten aufgedeckt werden. Durch die Ergebnisse der LinDe-Studie kann auf lange Sicht ein Beitrag dazu geleistet werden, die medizinische und psychosoziale Versorgung von Krebspatienten zu verbessern. Auch sollen andere Studien mit Krebspatienten die im Rahmen der Studie gesammelten anonymen Lebensqualitätsdaten der Allgemeinbevölkerung nutzen können.
Studiendesign und Ablauf
Im Rahmen der Studie wurden in den Jahren 2013 und 2014 knapp 3000 Männer und Frauen aus der deutschen Allgemeinbevölkerung mit einem Mindestalter von 18 Jahren befragt. Hierzu bekamen diese, zufällig über die Einwohnermeldeämter ausgewählten, Personen von TNS Infratest/KantarHealth einen Fragebogen per Post zugesendet. Dieser enthielt, unter anderem, Fragen zu Lebensqualität (EORTC-QLQ-C30 Fragebogen), Depression (Geriatrische Depressions Skala), körperlicher Aktivität (Freiburger Fragebogen zur körperlichen Aktivität) und sozialen Netzwerken (Lubben Social Network Scale)/sozialer Unterstützung (MOS- Social Support Survey). Die Daten wurden in anonymisierter Form an das DKFZ zur weiteren Verarbeitung und Auswertung weitergegeben.
Die Studie ist mittlerweile abgeschlossen und erste Auswertungen folgen.
Projektleitung und Studienkoordination
Projektleitung: Studienkoordination:
PD Dr. med. Volker Arndt Dr. Lena Koch-Gallenkamp (Dipl.-Psych.)
Deutsches Krebsforschungszentrum
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung
Im Neuenheimer Feld 581
69120 Heidelberg
Studienförderung: Deutsche Krebshilfe e.V.
http://www.krebshilfe.de
Kontakt
Sie interessieren sich für die LinDe-Studie oder haben Fragen? Dann wenden Sie sich an die Studienkoordination in Heidelberg:
Dr. Lena Koch-Gallenkamp (Dipl.-Psych.)
Studienkoordination LinDe-Studie
Deutsches Krebsforschungszentrum
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung
Im Neuenheimer Feld 581
69120 Heidelberg
Tel. 06221-421358
Email: l.koch-gallenkamp@dkfz.de